Hinweise und Tipps zur Lagerung und Pflege

des Lederzeuges für historische Waffen

                                                                                             

 

1. Was schadet altem Leder?

Merke! Leder niemals unter 35% Luftfeuchte lagern!

Merke! Luftfeuchtigkeit von 45%-65% schadet alten Ledern nicht! Luftig und nicht in Tüten oder geschlossenen Behältern lagern!

Merke! Alte Leder bei Raumtemperaturen von 18°C- 20°C lagern!

Schmutz und Pflegemangel: Verunreinigungen sind Herde für Oxidation und schädigen das Leder und mangelnde Pflege beschleunigt den Abbauprozess.

 

2. Wie behandeln?

Merke! Alle Anwendungen und Produkte - soweit möglich - immer erst auf einer Teilfläche vorsichtig testen. Sehr alte Leder sind z.T. nicht sachgerecht gegerbt worden und man kann ungewünschte Veränderungen nicht 100% ausschließen.

Neutralisieren und Stabilisieren: Wo Handschweiß oder falsche Pflegemittel, z. B. Sattelseife, das Leder verfärbt oder ausgetrocknet haben, vorsichtig mit einer Lösung von 2 Teilen Wasser und 1 Teil Essigessenz neutralisieren. Nicht durchnässen, sondern mit angefeuchteten Lappen leicht abreiben und nochmals wiederholen. Bei starkem Schimmelbefall kann auch 1 Teil Wasser und 1 Teil Essigessenz verwendet werden. Achtung! Ist das Leder puderig, schwammig oder rötlich geworden, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein irreparabler Schaden, die sogenannte "Rotfäule", vor. Diese Schäden können durch den Einsatz von Schwefelsäure und instabilen Gerbstoffen bei der Lederherstellung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden sein. Neben der Verwendung von einheimischen Gerbstoffen aus Eiche, Birke oder Kastanie wurden damals auch billigere, schnellere Holzgerbstoffe aus den Kolonien, wie Mimose und Quebracho, eingesetzt. Die Verwendung von natürlichen Farbstoffen wurde durch neue synthetische Farbstoffe ersetzt. Für diese Farbstoffe brauchte man Säuren zum Fixieren, wie z.B. Schwefelsäure, die sich langfristig negativ auf die Beständigkeit der billigeren Gerbstoffe ausgewirkt hat.

Merke! Niemals die Innenseite des verhärteten Altleders mit Fett versiegeln (hat keine Tiefenwirkung).                                                            Zur Beachtung: Die Verwendung von pflanzlichen und tierischen Fetten in Pflegemitteln, Sattelseife und Cremes der Reitsport- und Schuhindustrie sind zwar für neuwertige Lederprodukte dieser Industriezweige geeignet, führen aber bei der Altlederbehandlung zu Schäden.


Achtung! Auf keinem Fall dubiose Sekunden- oder Schnellkleber verwenden, denn diese zerstören das Leder. Farbanpassungen, Spachtelarbeiten sowie Wachsveredlung sollten nicht selbst ausgeführt werden. Hierzu gehören spezielle Kenntnisse und Erfahrungen, sowie geeignete Hilfsmittel. Wer dies dennoch in Eigenarbeit erledigen möchte, sollte sich beraten lassen.

 

 

 

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.